Im idylischen Quinten am rechten Ufer des Walensees hat die Stiftung «Quinten lebt» vor zwei Jahren das Projekt Seidenraupen-Zucht lanciert. So werden im Ortsteil Balzchamm Maulbeerbäume hochgezogen, deren Blätter die Grundlage für die Seidenraupenzucht sind. Bereits sind 500 Bäumchen gepflanzt, die dank dem einzigartigen subtropischen Klima des Ortes ausgezeichnet gedeihen. Im Rahmen einer Patenschaft beteiligt sich der Sihltaler Rotary Club mit 125 Pflänzchen.
Bei einem Besuch vor Ort informierte Stiftungsrats-Präsident Joel Schmid über den Stand und die Zukunft des nachhaltigen Projekts. Die Bäume liefern in wenigen Jahren Nahrung für rund 80'000 Seidenraupen. Wenn sich die Raupen zu Kokons verpuppt haben, werden diese getrocknet und zu Rohseide verarbeitet. Es dürften dann rund 20 kg Rohseide pro Jahr «geerntet» werden – mit der Zeit natürlich mehr, je nach Ausbau der Maulbeerbaum-Anlage. Nach der Trocknung der Kokons werden sie heute noch an die Vereinigung Swiss Silk abgeliefert, die bei Mitgliederfirmen die Seide herstellen lässt. Zu einem späteren Zeitpunkt werden verschiedene Produktionsschritte in Quinten ausgeführt. Dazu sind aber noch diverse Investitionen nötig.
Joel Schmid: «Mit diesem kleinen, aber feinen Wirtschaftszweig kann Quinten seine Attraktivität als Wohn- und Ferienort markant verbessern!» Was ihn besonders freut: die fast vier Dutzend Einwohnerinnen und Einwohner stehen voll hinter dem Projekt und beteiligen sich an Wochenenden mit Spass am freiwilligen Jäten der Anlage. Und für verschiedene Bauern wird die Zucht von Seidenraupen bald zu einem willkommenen Nebenerwerb. Beginnt in Quinten bald die ultimative Seidenstrasse, die der chinesischen den Rang abläuft? Joel Schmid: «Wohl kaum, aber das Projekt, das noch andere Aktivitäten umfasst, setzt nach aussen ein klares Zeichen: Quinten lebt!»